Der Hund ist ein Nachfahre des Wolfes und gehört damit zu den Raubtieren. Er ist ein Fleischfresser und sein Körper ist dementsprechend ausgelegt: Er hat kräftige Zähne zum Beute machen und zerreißen, eine starke Kaumuskulatur und einen relativ kurzen Darmtrakt. Die Verdauungssäfte des Darms sind sehr aggressiv und in der Lage, auch Knochenstücke in kurzer Zeit zu verdauen.
Die Länge des Fleischfresserdarms ist im Gegensatz zum Darm der Wiederkäuer (z.B. Kühe), der große Mengen an pflanzlicher Nahrung aufnehmen und verarbeiten muss, sehr kurz. Deshalb benötigen Fleischfresser kleine, aber hochkonzentrierte Portionen, die hauptsächlich aus Fleisch bestehen müssen. Dieses sollte nicht gekocht werden, da das Eiweiß des Fleischs dadurch denaturiert und wichtige Enzyme und Vitamine zerstört werden. Gekochtes Fleisch ist „tote Energie“ für den Hund. Gibt man anstelle von Fleisch artfremde Fertigkost, verkümmern die für rohes Fleisch ausgelegten Verdauungsorgane und die Zusammensetzung der Verdauungssäfte verändert sich, denn es findet eine Art Vorverdauung statt, die die Verdauungssäfte des Hundes ständig unterfordert. Auch die Geschmacksnerven des Hundes verändern sich. Tiere, die niemals rohes Fleisch bekommen haben, lehnen diese natürliche Nahrung oft ab, weil sie sie einfach nicht gewohnt sind.
Gesundheit und Lebensdauer des Hundes hängen eng mit der Nahrung zusammen.
Artfremde Fertigkost lassen Ihren Hund zwar überleben, aber er – und damit auch Sie - muss viele Nachteile in Kauf nehmen: Seine Vitalität, seine Fellbeschaffenheit und sein Geruch sind nicht mit der Konstitution eines Hundes vergleichbar, der mit artgerechtem Futter und oder rohem Fleisch gefüttert wird. Ein natürlich ernährter Hund ist aufgrund seiner intakten Darmflora deutlich resistenter gegen Wurmbefall und Infektionen und Zahnstein ist ein Fremdwort. Auch werden diese Hunde älter und sind generell gesünder als ihre mit Fertigfutter ernährten Artgenossen.
Sie werden sich sicher auch schon gefragt haben, weshalb in den letzten Jahrzehnten auch Hunde immer häufiger an Krebs erkranken und warum auch vermeintlich bestens gepflegte und gefütterte Tiere immer jünger sterben.
Vor ca. 60 Jahren lag das durchschnittliche Lebensalter unserer Hunde bei 15 Jahren. Heute hat ein Rassehund nur noch eine Lebenserwartung von sieben bis neun Jahren, Mischlingshunde etwas mehr. Die Erklärung dafür ist so einfach wie einleuchtend: Bis in die 1950er Jahre wurden Hunde meist mit Schlachtabfällen und Essensresten gefüttert. Fertigfutter gab es damals kaum und es passte auch nicht in das gesellschaftliche Verständnis, die Hunde mit extra für sie hergestellter Nahrung zu füttern
B.A.R.F. – die biologisch artgerechte Rohfütterung
Das „Barfen“ – biologisch artgerechte Rohfütterung – findet mittlerweile Gott sei Dank wieder mehr und mehr Anhänger. Denn die kritischen Stimmen der Gegner (die zudem meist aus den Reihen der Futtermittelindustrie und deren Anhängern kommen) sind schnell widerlegt. Weder ist die Rohfütterung für Hunde kompliziert, noch gibt es dabei Mangelerscheinungen oder Überdosierungen – die gibt es dafür mit artfremder Fertignahrung.Es gibt mittlerweile viele Bücher zum Thema Rohfütterung für Hunde.
Beim Barfen sind einige Grundregeln zu beachten, die man schnell lernen kann und Ihr Hund wird es Ihnen mit mehr Gesundheit, Vitalität, einem längeren Leben und viel geringeren Tierarztkosten danken: (Achtung: das Barfen der Katze ist deutlich komplizierter!)
Ein Fleischfresser frisst in der Natur zunächst die Eingeweide des Beutetiers. (Achtung: Die Katze allerdings ist ein strikter Fleischfresser. Sie frisst selten die Innereien ihrer Beutetiere und benütigt nur verschwindend geringe Mengen an Kohlenhydraten!) Dieses ist in der Regel ein Wiederkäuer, in dessen Körper sich Getreide befindet. Wir benötigen für die Zubereitung der Hundekost also geringe Mengen an Getreide.
Da die mit dem Beutetier aufgenommenen Pflanzen, Kräuter, Getreidekörner und Rinden bereits vorverdaut sind, müssen wir dies bei der Fütterung beachten. Weißmehle sind z.B.ungeeignet, alle wichtigen Mineralstoffe und Vitamine fehlen und sich im Magen des Fleischfressers zusammenklumpen und Mangelerscheinungen und -beschwerden verursachen.
Getreide:
Besser als Weizenmehle ist es stattdessen Weizenkleie, Mais, Hafer- oder Reisflocken, die zuvor in etwas Wasser eingeweicht wurden, über das rohe Fleisch zu streuen. Bitte verwenden Sie zum Einweichen keine Fleischbrühe, da dies zum Sauerwerden des Getreides und damit zur Übersäuerung des Magen-Darm-Traktes beim Hund beiträgt.
Maiskörner können übrigens auch aus der Dose verfüttert werden, da Mais das einzige Getreide ist, das seine Vitamine nicht durch Sterilisierung einbüßt. Alle anderen Getreide können aufgeschlossen ebenfalls verfüttert werden.
Fleisch:
Prinzipiell können Hunde mit allen Fleischarten und -sorten gefüttert werden: Rind, Kaninchen und Geflügel. An Innereien sind Leber (hoher Vitamin- und Mineralstoffgehalt), Herz, Nieren, Milz, Pansen (ungeputzt) Kehlkopf etc. zu empfehlen. Die Fleischstücke sollten für Welpen anfangs in ca. 2 x 2 cm große Stücke geschnitten werden, dem erwachsenen Hund werden die Fleischstücke einfach ganz – wie eben in der Natur - gegeben.
Es sollte aber darauf geachtet werden, dass auch fetthaltiges Fleisch (z.B. Leftzen) verfüttert werden, da das meiste Fleisch zu mager ist. Hunde brauchen aber einen gewissen Anteil an Fett in der Nahrung.
Auf Schweinefleisch sollte jedoch verzichtet werden. Zwar gibt es die gefürchtete Aujeszky-Krankheit, die durch Schweinefleisch übertragen wird, bei uns schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Dennoch sollte auf Schwein verzichtet werden. Das Schweinefleisch ist besonders cholesterinhaltig. Das Bindegewebe des Schweins ist dem des Menschen und dem von Hund und Katze außerordentlich ähnlich. Die schwefelhaltigen Bestandteile des Schweinefleischbindegewebes lagern sich im Bindegewebe des Organismus an und führen dort zu schleimigen Aufquellungen. Die schleimigen Substanzen lagern sich wiederum im gesamten mesenchymalen Gewebe ab, also auch in Bändern, Sehnen und Gelenkknorpeln des Bewegungsapparates. Zudem besitzt Schweinefleisch einen extrem hohen Anteil an Histamin und das wiederum ist maßgeblich für allergische Reaktionen verantwortlich.
Knochen:
Die Knochen sind die Zahnbürste des Hundes und zudem ausgezeichnete Calcium- und Phosphorlieferanten. Darüber hinaus sind sie wichtig für die Beschäftigung des Hundes. Wer einmal beobachtet hat, wie hingebungsvoll sich ein Hund stundenlang dem Verzehr eines Knochens widmen kann, lässt die weichen Fertig-Knochen aus dem Supermarkt schnell links liegen. Außerdem lassen Hunde und auch Welpen, die regelmäßig echte Knochen bekommen, sonstige Kauobjekte wie Schuhe, Teppiche und Möbel in Ruhe.
Knochen sollten niemals gekocht verfüttert werden und dies gilt für alle Knochenarten. Es ist ein Ammenmärchen, dass Hunde keine Geflügelknochen bekommen dürfen, da diese angeblich splittern. Generell gilt, dass alle gekochten Knochen splittern können, rohe Knochen jedoch nicht. Sollten die Geflügelknochen einmal nicht mehr ganz frisch sein, sollte man sie kurz mit heißem Wasser Übergießen, denn so erhalten sie ihre natürliche Elastizität zurück.
Fisch:
Fisch sollte am besten stets frisch verfüttert werden. Makrele und Hering eignen sich für den Hund am besten, da sie viel gutes Fett (mehrfach ungesättigte Fettsäuren), Vitamin B und Mineralstoffe enthalten. Ist der Fisch nicht mehr ganz frisch, kann er ebenfalls mit heißem Wasser übergossen werden, um ihn wieder elastisch zu machen.
Wurzelgemüse:
Ist hervorragend für die Hundeernährung geeignet. Man kann es fein gerieben oder kurz (!) gekocht zum Getreide mischen. Kräuter aus dem Garten (Petersilie, Schnittlauch, Kresse, Borretsch, Melisse etc. – im Winter auch getrocknet), Salatblätter, Früchte und Beeren eignen sich sehr gut und ergeben ein ausgezeichnetes nahrhaftes Beifutter, das vitamin- und mineralstoffreich ist.
Milchprodukte:
Hüttenkäse, Kefir und Quark, also alle laktosefreien Milchprodukte, können dem Hund bedenkenlos gegeben werden. Milch und Buttermilch sollten nur laktosereduziert angeboten werden und dies auch nur dann, wenn der Hund von klein auf daran gewöhnt ist und die entsprechenden Bakterien im Darm existieren.
Nüsse und Öle:
Nüsse liefern natürliche Fettsäuren und viele Mineralstoffe und Vitamine. Allerdings sollten sie nur gerieben und als Mehle gefüttert werden. Zwei bis drei Mal pro Woche sollte der Hund kaltgepresste öle erhalten, die der Mahlzeit beigegeben werden: Leinöl, Maiskeimöl, Lachsöl und Olivenöl haben das ausgewogenste Fettsäuremuster (Omega-3 und Omega-6). Ein erwachsener Hund bekommt einen Esslöffel davon, der Welpe dementsprechend weniger.
Eier:
Eier sollen Hunde nur in roher Form erhalten, da sie in gekochter Form den Magen verkleben können. Dem Hund jeden zweiten Tag ein Ei zu geben, kommt der natürlichen Ernährung sehr nahe. Die Empfehlung, dem Tier nur den Dotter zu geben, entbehrt übrigens jeglicher Logik, denn in der freien Natur können Eierdiebe wie Füchse, Wiesel und Marder das Eiklar auch nicht vom Dotter trennen und die Eiermahlzeit bekommt ihnen allen gut.
Fastentag:
Einmal in der Woche sollte man seinen Hund ruhig fasten lassen. In der Natur gibt es schließlich auch nicht jeden Tag einen gedeckten Tisch. Darüber hinaus unterstützt ein Fastentag – wie auch bei uns Menschen – die Darmreinigung.
(Achtung: Keinen Fastentag für Katzen! Katzen sind Snackesser und essen mehrmals täglich kleine Portionen.)
Futtermengen:
In zahlreichen Rezepten zum Barfen sind Mengen bis ins letzte Detail angegeben. Doch umständliche Berechnungen sind nicht notwendig, wenn man einige Faustregeln beachtet: Ein erwachsener Hund benötigt täglich eine Futtermenge von 2-3% seines Körpergewichts. Der Welpe braucht täglich 10% seines aktuellen Körpergewichts. Das Futter sollte aus 70% Fleisch, 30% Gemüse und Kräutern bestehen. Die Öle, Milchprodukte, Eier und Fleischknochen gibt man zusätzlich jeden zweiten bis dritten Tag. Übrigens ist der Hundeorganismus sehr wohl in der Lage, Nährstoffe und Vitamine zu speichern und wir brauchen nicht jeden Tag die benötigte Menge zuzuführen (bei Welpen natürlich schon).
Man sieht, Barfer stehen vor einer großen Herausforderung: Bei einer reinen Fleischfütterung erhalten weder Katzen noch Hunde alle notwendigen Nährstoffe im ausreichenden Ausmaß.
Barfer versuchen, diesen Umstand durch eine sehr abwechslungsreiche Fütterung auszugleichen (s.o.), können aber meist in keiner Weise nachvollziehen, ob die ausgewählte Nahrung tatsächlich alle notwendigen Nährstoffe enthält. Und leider merkt man Mangelzustände meist erst sehr spät. Hilfreich ist es daher, mit Zusatzprodukten zu arbeiten und trotzdem möglichst abwechslungsreich zu füttern.
Wenn Fertigfutter, dann nur das Beste: Wenn Sie sich für die biologisch artgerechte Rohfütterung entscheiden, kann Ihr Hund eine gesunde Darmflora entwickeln. Da schadet es dann auch nicht, wenn er hin und wieder (artgerechtes) Fertigfeuchtfutter bekommt, wenn Sie aus verschiedenen Gründen nicht immer in der Lage seid, roh zu füttern. In diesem Fall solltet Sie jedoch Fertigfeuchtfutter im Haus haben, das als Alternative noch am ehesten akzeptabel ist: Bei Dosenfutter sollte der Frischfleischgehalt sehr hoch und "kaltabgefüllt", also nicht zuvor industriell hocherhitzt, sein, damit alle Vitamine und Enzyme verfügbar sind. Wir empfehlen dieses Futter. Das ist von dem gleichen Anbieter, von dem wir unser hochwertiges Katzenfutter beziehen.
Unsere Hunde, vor allem die Rassehunde, sind heutzutage maßlos Überzüchtet und ererbte Krankheiten weiten sich drastisch aus. Dies können wir als Hundebesitzer nicht ändern. Deshalb ist das mindeste, was wir für unseren Hund tun können, die bestmögliche Pflege und eine gesunde Ernährung. Mit der biologisch artgerechten Rohfütterung unterstützen wir sein Immunsystem, sein Wachstum in Hinblick auf die Knochen- und Gelenkgesundheit und somit seine generelle Gesundheit. Dies erspart Ihrem Hund und Ihnen viel Leid und auch Geld und schenkt Ihnen ein längeres gemeinsames und glückliches Leben.
mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. vet. Jutta Ziegler; erweitert
Noch ein Tipp: gefriergetrocknete Fleischstücke. Warum? Dieses "Gefrier-Barf" ist bei Zimmertemperatur lagerbar, innerhalb von 10 Minuten zur Fütterung bereit und kann auch warm serviert werden (für das perfekte „Beute-Feeling“ sozusagen). Durch die Gefriertrocknung bleiben die Nährstoffe und der natürliche Geschmack wunderbar erhalten. Bitte nicht trocken füttern, sondern unbedingt mit Wasser übergießen! Für 100 g brauchen Sie ca. 270 ml Wasser. Wer´s mal probieren will: mit dem Gutscheincode Mopsfidel10 bekommen Neukunden einen Kennenlern-Rabatt von 10%.